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12Herr Schl%u00fcter, herzlichen Gl%u00fcckwunschzum 40-j%u00e4hrigen Firmenjubil%u00e4um! Sie tragen ma%u00dfgeblich die Verantwortung f%u00fcr mehr als 4800 H%u00e4nde, die f%u00fcrTRIMET arbeiten. Wie feiern Sie mitden 2400 Mitarbeitern das Jubil%u00e4umund was zeichnet die TRIMET-Mit -arbeiter aus? Philipp Schl%u00fcter: Vielen Dank f%u00fcr dieGl%u00fcckw%u00fcnsche! Wir blicken nach vorn,auch an unserem Geburtstag. In denvergangenen Monaten haben wir dieAluminiumh%u00fctten wieder hochgefahren, so dass wir jetzt wieder mit vollerKapazit%u00e4t produzieren. Daf%u00fcr habenunsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Enormes geleistet. Sie haben kalteElektrolyse%u00f6fen ans Laufen gebracht,die Versorgung unserer Kundensicher gestellt und gleichzeitig die Modernisierung der Anlagen vorangetrieben. Diese Teamleistung haben wirgeb%u00fchrend gefeiert. Sie zeigt, was dieMitarbeiterinnen und Mitarbeiter auszeichnet und was TRIMET ausmacht:die Bereitschaft, neue Wege zu gehen,anzupacken und sich kontinuierlichweiterzuentwickeln. Wie bewerten Sie die Entwicklung vonTRIMET in den letzten vier Jahrzehnten? Welche Meilensteine waren %u2013 ausheutiger Sicht %u2013 besonders bedeutend?Philipp Schl%u00fcter: Auf dem Weg vomHandelshaus mit drei Angestellten zumeurop%u00e4ischen Aluminiumproduzentengab es etliche Meilensteine. Zwei ragenheraus. Ein entscheidender Wendepunkt war in den 1990er-Jahren derEinstieg in die Produktion. Da wurdeder Metallh%u00e4ndler, der wir heute auchnoch sind, zum Hersteller. Ein weite -rer bedeutender Schritt war die %u00dcber -nahme von Produktionsstandorten inFrankreich. Entscheidend f%u00fcr die Entwicklung von TRIMET ist, dass wir beialler Ver%u00e4nderung stets unser Selbstverst%u00e4ndnis als unabh%u00e4ngiges Familienunternehmen bewahrt haben %u2013 nahbeim Kunden, lokal verwurzelt und unseren Mitarbeitenden auch in Krisenzeiten ein verl%u00e4sslicher Arbeitgeber.Die zuverl%u00e4ssige und preisstabileStromversorgung ist f%u00fcr ein energieintensives Unternehmen wie TRIMETexistenziell. In der Vergangenheit hatIhr Unternehmen einige H%u00fcrden gemeistert. Wie sehen Sie die Zukunft?Philipp Schl%u00fcter: Die Politik hat erkannt, dass die Grundstoffindustriedas R%u00fcckgrat der industriellen Wertsch%u00f6pfung bildet. Und sie hat erkannt,dass die Energiepreise %u00fcber die internationale Wettbewerbsf%u00e4higkeit derheimischen Produktion entscheiden.Jetzt ist die neue Bundesregierungaufgefordert, f%u00fcr unsere Strompreiseeine langfristig verl%u00e4ssliche Regelungzu schaffen. Dabei geht es insbesondere um eine schnelle Reform derNetzentgeltregelung. Die muss unteranderem netzdienliche Leistungen derIndustrie honorieren, wie wir sie mitder Flexibilisierung von Produktionsprozessen anbieten. Die Aluminiumindustrie ver%u00e4ndert sichstark. Insbesondere im Hinblick aufNachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft.Wie plant TRIMET, sich in diesem Bereich zukunftssicher aufzustellen?Philipp Schl%u00fcter: Wir verstehenNachhaltigkeit als zentrale strategische Leitlinie. Deshalb investieren wirin den Ausbau unserer Recycling -kapazit%u00e4ten. Gleichwohl bleibt die Produktion von Prim%u00e4raluminium unverzichtbar, um den Bedarf zu decken.Darum arbeiten wir auch in diesemBereich an der weiteren Verbesserung%u00f6kologischer Standards. Unser Ziel istklar: Bis 2045 wollen wir AluminiumCO2-neutral herstellen. Dazu setzenwir in allen Bereichen an. Das reichtvon einer intelligenten Prozesssteuerung und dem Einsatz von Supraleittechnik im Stromschienensystem %u00fcberdie Nutzung von Prozessw%u00e4rme biszur Forschung an einer inerten Ofentechnologie. Nachhaltigkeit und technologische Exzellenz gehen Hand inHand.Aluminium und die Automobilwirtschaft sind eng miteinander verkn%u00fcpft.F%u00fcr beide begann 1886 eine industrielle Erfolgsgeschichte. Wird das sobleiben und auf welchen anderenM%u00e4rkten sehen Sie Aluminium alsWerkstoff der Zukunft?Philipp Schl%u00fcter: Mobilit%u00e4t ohne Aluminium ist kaum denkbar, E-Mobilit%u00e4tschon gar nicht. Ob auf der Stra%u00dfe,auf der Schiene oder im Flugverkehr%u2013 der Leichtbau ist entscheidend, undAluminium daf%u00fcr der ideale Werkstoff.Aber auch dar%u00fcber hinaus sehen wirimmer wachsende Anwendungsgebiete: Die Verpackungsindustrie setztzunehmend auf sichere und leichteMaterialien. Die Bauwirtschaft verlangt nach langlebigen, wartungsarmen L%u00f6sungen f%u00fcr moderne Fassadenund Konstruktionselemente. Unddurch den dringend n%u00f6tigen Ausbauder Stromnetze besteht auch im Bereich Energieversorgung ein riesigerBedarf.TRIMET ist bekannt f%u00fcr ma%u00dfgeschneiderte L%u00f6sungen, die dem Bedarf derweiterverarbeitenden Industrie entgegenkommen. Das ist ein Grund f%u00fcr denErfolg von TRIMET. Werden Sie auchk%u00fcnftig in diesem hohem Ma%u00df Kundenw%u00fcnsche erf%u00fcllen k%u00f6nnen?Philipp Schl%u00fcter: Die N%u00e4he zum Kunden nehmen wir w%u00f6rtlich. Als lokalerProduzent sind wir die %u201eWerkstoffquelle nebenan%u201c. Wir bieten der IndustrieVersorgungssicherheit, indem wirflexibel und schnell reagieren k%u00f6nnen,wenn sich der Bedarf %u00e4ndert. Sok%u00f6nnen wir zum Beispiel kurzfristigFormate und Lieferformen bereitstellen, die der Kunde jeweils braucht. Dabei hilft uns die enge Verzahnung vonPrim%u00e4r- und Recyclingproduktion. DieMarktanforderungen bestimmen auchdie Werkstoffentwicklung. Ein aktueller Arbeitsschwerpunkt unseres Forschungslabors ist es, gemeinsam mitunseren Kunden Aluminiumlegierungen f%u00fcr anspruchsvolle Anwendungenmit einer verbesserten Recyclingf%u00e4higkeit zu entwickeln.In welchen Bereichen wird TRIMETin den kommenden Jahren investieren,um seine Wettbewerbsf%u00e4higkeit zu sichern und gleichzeitig %u00f6kologischeVerantwortung zu %u00fcbernehmen?Philipp Schl%u00fcter: Wir investierenkontinuierlich in unsere Zukunft.Al lein im vergangenen Gesch%u00e4ftsjahrFortsetzung von Seite 1 INTERVIEW MIT PHILIPP SCHL%u00dcTER, VORSITZENDER DES VORSTANDS DER TRIMET1985 begann die Erfolgsgeschichte einer Metallhandelsgesellschaft, die 2025 alsTRIMET Aluminium SE ihr 40-j%u00e4hriges Bestehen feiert. Das Familienunternehmen ist l%u00e4ngst Deutschlands gr%u00f6%u00dfter Aluminiumproduzent und ein bedeutender Partnerf%u00fcr viele Industriepartner und -ver arbeiter. Wir hatten die Gelegenheit zu einemInterview mit dem Vorstandsvorsitzenden Philipp Schl%u00fcter.Philipp Schl%u00fcter%u201eEntscheidend f%u00fcr die Entwicklung von TRIMET ist, dass wir bei aller Ver%u00e4nderung stets unser Selbstverst%u00e4ndnis als unabh%u00e4ngiges Familienunternehmen bewahrthaben %u2013 nah beim Kunden, lokal verwurzeltund unseren Mitarbeitenden auch in Krisenzeiten ein verl%u00e4sslicher Arbeitgeber%u201cEin stabiler Pfeiler f%u00fcr die IndustrieIn den letzten Monaten hat das Unternehmen die Elektrolyse-%u00d6fen wieder hochgefahrenTRIMET stellt kurzfristig Formate und Lieferformen f%u00fcr Kunden bereitFotos: TRIMET