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23Das Bohren geh%u00f6rt zu den %u00e4ltestenund vielf%u00e4ltigsten Bearbeitungstechniken, die Menschen entwickelt haben,und ist wohl eine der %u00e4ltesten Zerspanungstechniken %u00fcberhaupt. Die %u00e4ltesten Bohrungen, die wir kennen, sindrund 40.000 Jahre alt. Die spiralf%u00f6rmigen Bohrer, die wir heute nutzen, wurden aber erst in der Mitte des 19.Jahrhunderts entwickelt. Sie sind alsoein Produkt der Industriellen Revolution, in der auch das Bohren in Metallerst wirklich seinen Aufschwungnimmt. Heute entf%u00e4llt in der zerspanenden Metallbearbeitung auf dasBohren ein Gro%u00dfteil der Bearbeitungen. Vielleicht ist Bohren deswegenauch die Anwendung, %u00fcber die mansich seltener Gedanken macht, wennein neuer Bearbeitungsprozess geplant wird. Und noch viel weniger,wenn er bereits einigerma%u00dfen erfolgreich l%u00e4uft. Tats%u00e4chlich lohnt es sichaber, auch beim Bohren kritisch aufdie laufenden Prozesse zu schauen. Nicht nur den Bohrer analysierenDie meisten Anwender tun das aberoft erst, wenn sich die Probleme imProzess h%u00e4ufen: Die Bearbeitungsqualit%u00e4t der Bohrungen verschlechtert sichmerkbar, die Bearbeitungszeit steigtdeutlich an oder das Worst Case-Szenario tritt ein: der Bohrer bricht. Alsschnelle Probleml%u00f6sungsstrategie setzen viele Prozessverantwortliche dannentweder auf ein anderes Werkzeugoder drehen im Trial-and-Error-Verfahren an den Bearbeitungsparametern. Das funktioniert zumeist auch%u00fcber einen gewissen Zeitraum. Bleibendie grunds%u00e4tzlichen Risikofaktoren desProzesses aber ungel%u00f6st, werden siesich auch irgendwann im Prozess wieder bemerkbar machen. Der wichtigste Tipp lautet: nicht (nur)den eingesetzten Bohrer analysieren,sondern den gesamten Prozess. Dazugeh%u00f6ren auch das Pr%u00fcfen grundlegender Dinge wie die Angaben zur Zugfestigkeit des zu bearbeitenden Werkstoffs und die Angaben zur Schnittgeschwindigkeit (vc) und zum Vorschub(f). Passt der bisher eingesetzte Bohrerf%u00fcr diese Bearbeitung? Dazu kommtein Check der Bearbeitungsbedingungen: Ist die Aufspannung stabil oderl%u00e4sst sich durch die Komplexit%u00e4t desBauteils oder wegen der vorhandenenMaschine der Bohrer nur labil spannen? Und f%u00fcr alles Folgende wohl diewichtigste Frage: Welche Parameterm%u00fcssen oder sollen eigentlich optimiert werden? Will man eine h%u00f6hereStandzeit der Bohrer erreichen oderdie Bearbeitungszeit der Bohrungenoptimieren? Muss die Qualit%u00e4t der einzelnen Bohrungen verbessert werden,damit sie wieder im Toleranzbereichliegen? Oder muss die Sicherheit desgesamten Prozesses erh%u00f6ht werden? Der Prozess bestimmt den BohrerSind diese Fragen gekl%u00e4rt, ergebensich daraus auch die Parameter, nachdenen der Vollhartmetallbohrer ausgew%u00e4hlt wird: Ausschlaggebend sinddie Eigenschaften des zu bearbeitenden Materials, die projektierte Bearbeitungszeit, Standmenge und die geforderte Bohrungsqualit%u00e4t. Anbietervon VHM-Bohrern geben in den technischen Spezifikationen %u00fcblicherweisedie optimalen Vorsch%u00fcbe an (Vorschubrichtreihe). Davon sollte im Prozess auch nicht abgewichen werden.Bei der Entscheidung f%u00fcr die L%u00e4ngedes Bohrers gilt: Die optimalen Ergebnisse lassen sich mit der k%u00fcrzest m%u00f6glichen Ausf%u00fchrung erzielen. Unbedingtdie Nachschleifreserve einkalkulieren!%u00dcberschreitet das Verh%u00e4ltnis vonDurchmesser zu Bohrtiefe 12xD mussmit einer Pilotier-Bohrung gearbeitetwerden. Auch die konkrete Bohrer-Geometriehat Auswirkungen auf die Qualit%u00e4t derBohrung: So verringert ein kleinererKerndurchmesser den Schnittdruck,was in Materialien wie rostfreien St%u00e4hlen in Verbindung mit einer reduzierten Schneidkantenverrundung sinnvollist. Kleinere Kerndurchmesser wirkensich aber in bestimmten Werkstoffennegativ auf die Stabilit%u00e4t der Bearbeitung aus. Ist das Ziel, Bohrungen mithoher Produktivit%u00e4t in Stahlwerkstoffen zu erzeugen, ist ein gr%u00f6%u00dferer Kerndurchmesser mit gr%u00f6%u00dferer Schneidkantenverrundung anzuwenden.Ziel: Standmenge optimierenVerringert sich die Standmenge nacheiner bestimmten Einsatzdauer odermuss die Produktivit%u00e4t des Prozessesverbessert werden, empfiehlt es sich,schrittweise vorzugehen. Im erstenSchritt sollte die Schnittgeschwindigkeit (vc) reduziert werden, um denFreifl%u00e4chenverschlei%u00df zu verringern.N%u00e4chster Ansatzpunkt ist der Vorschub (f): Erh%u00f6ht man diesen, verringert sich die Zeit, w%u00e4hrend dessen dieBohrschneiden im Eingriff sind. Wichtig: nicht %u00fcber die vom Hersteller angegebenen Richtwerte hinausgehen!Beim dritten Schritt ist es das Ziel,den Fasen-Verschlei%u00df zu minimieren.Daf%u00fcr m%u00fcssen die Abdr%u00e4ngkr%u00e4fte reduziert werden, denen der Bohrerbeim Ein- und Austritt aus dem Material ausgesetzt ist. Das erreicht manam besten durch die Reduzierung desVorschubs bei Ein- und Austritt derBohrung. Nachschleifreserve einberechnenEin gro%u00dfer Vorteil von VHM-Bohrernist die M%u00f6glichkeit, sie nachschleifenzu k%u00f6nnen und damit ihre Einsatzdauer zu erh%u00f6hen. Walter bietet diesenReconditioning-Service bereits seitJahren. Ein Walter VHM-Bohrer l%u00e4sstsich standardm%u00e4%u00dfig drei Mal nachschleifen. Walter garantiert dabei dievolle Leistungsf%u00e4higkeit des Bohrers.Das f%u00fchrt zu einer Reduktion derBESSERE ZERSPANUNGS-ERGEBNISSE Einfach leichter VHM-Bohren Wahl des Vollhartmetallbohrers: Material, Bearbeitungszeit, Standmengeund Bohrungsqualit%u00e4t bestimmen die Wahl des VollhartmetallbohrersM%u00fcller & Sohn ist Ihr Partner f%u00fcr nachhaltiges Aluminium-Recycling, mit umfassender Beratung, effizienter Abwicklung und fairen Konditionen.Wir %u00fcbernehmen Aluminiumlegierungen in verschiedensten Qualit%u00e4ten und entwickeln passgenaue L%u00f6sungen auf Basis unseres fundierten Fachwissens.Kontaktieren Sie unser Einkaufsteam %u2013 wir beraten Sie gern.M%u00fcller & Sohn GmbH & Co. KG | Metall-AufbereitungswerkT: +49 2339 605-600 | F: +49 2339 605888-88info@aluminiumonline.de | www.aluminiumonline.deIHR ALUMINIUMABFALL IST F%u00dcR UNS EIN WERTSTOFF Der Innovationspreis Metall wird vergeben an innovative Zulieferer des Metallhandwerks, dokumentiert einen Wandel in der Entwicklungs strategie und zeichnet Ideen aus, die Praxis anwendung, Innovation und herausragende Qualit%u00e4t verbinden. Innovationen f%u00f6rdern Wettbewerbsf%u00e4higkeit st%u00e4rken Kooperationen bilden www.innovationspreis-metall.deMehr f%u00fcr Metall: Technologie und PartnerschaftWerkzeugkosten um rund die H%u00e4lfte. Weil das Nachschleifen bestimmte Abmessungen des Bohrers ver%u00e4ndert,muss es in die Prozessgestaltung eingehen. Als Faustformel l%u00e4sst sich dieL%u00e4nge des Bohrers bestimmen: Bohrtiefe plus 1,5xD plus zwei Millimeterje geplantem Nachschliff. Last but not least: das SpannmittelIm wahrsten Sinne des Wortes ist dieBasis jeder erfolgreichen Bohrung dieAufspannung des VHM-Bohrers: AllesSuboptimale (beispielsweise Rundlaufabweichungen) hat direkte Auswirkungen auf die Qualit%u00e4t der Bohrungen,im schlechtesten Fall sogar auf dasgesamte Bauteil oder die Maschine.Absolut bew%u00e4hrt haben sich f%u00fcr VHMBohrer von Walter Hydrodehnspannoder Schrumpffutter. Sie sichern hoheRundlaufgenauigkeit und bieten hoheSpannkr%u00e4fte. Sind viele unterschiedliche Bohrer im Einsatz, kann einSpannzangensystem die sinnvollereL%u00f6sung sein, weil es mehr Flexibilit%u00e4tbietet. Der Nachteil von Spannzangensystemen: Je nach Prozessparameternkann es hier zum Teil zu signifikantenAbweichungen von den Rundlauftoleranzen kommen. Nicht zu empfehlenals Spannmittel zum Bohren sind Weldon-Aufnahmen. Zum Schluss noch ein Hinweis: dieSpannmittel von Bohrern regelm%u00e4%u00dfigreinigen. Bei verschmutzten Aufnahmen k%u00f6nnen sich Partikel und Restevon Schmiermitteln festsetzen, wassich irgendwann auf Rundlauf undSpannkr%u00e4fte auswirken kann. Durch das Nachschleifen lassen sich Werkzeugkosten deutlich reduzierenInfo: www.walter-tools.comGrafik und Foto: Walter AG