USA: Erneut Strafzölle auf Aluminium aus Kanada

Ab Mitte August soll auf die Einfuhr von Primäraluminium aus Kanada in die USA wieder ein Strafzoll von zehn Prozent erhoben werden. Fachleute bezweifeln die Wirksamkeit dieser Maßnahmen.

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Um zunehmenden Aluminium-Importen aus Kanada zu begegnen, will die US-Regierung erneut Strafzölle einführen. Ab Mitte August soll Rohaluminium aus dem Nachbarland wieder mit einer Importgebühr von zehn Prozent des Warenwerts belastet werden. US-Präsident Trump hat das vor wenigen Tagen angekündigt. Die kanadische Regierung will umgehend mit Gegenmaßnahmen antworten und zum Beispiel die Einfuhr von Waren aus den USA mit Strafzöllen in gleicher Höhe belegen.

Unterschiedliche Reaktionen

Bei einem seiner medienwirksamen Auftritte hat Präsident Trump betont, dass Kanda die USA immer wieder ausnutzt und den amerikanischen Markt mit Aluminium flutet. So seien „alle unsere Aluminium-Jobs getötet“ worden, behauptete er. Er nannte auch Zahlen: So seien die kanadischen Aluminium-Lieferungen in die USA um mehr als 25 Prozent angestiegen.

Die Aluminiumindustrie in den USA reagierte dagegen recht unterschiedlich auf Trumps Ankündigung. Metallproduzenten begrüßten die Maßnahmen – Verarbeiter reagieren dagegen sehr vorsichtig. Das American Extruders Council (aec) fürchtet, dass „Einmal mehr die Trump-Administration zum Schutz der US-Aluminiumindustrie ihr Ziel verfehlt.  Während die amerikanisch Aluminiumindustrie fordert, dass Chinas unerbittliche Überproduktion ein Ende hat, feuert die Regierung ihre Waffen auf den Partner Kanada.  Absehbar wird die Auswirkung dieser Maßnahme eine Erhöhung der US-Aluminiumpreise sein. Unsere  Fertigungsbetriebe werden so im weltweiten Wettbewerb geschwächt“, sagte Jeff Henderson, AEC-Präsident.