European Aluminium befürchtet, dass dies zu einer zusätzlichen Marktinstabilität für Aluminiumunternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks führen wird. „Es scheint, dass die EU- und die US-Regierung davon ausgehen, dass eine Handelspolitik, die für Stahl erdacht wurde, auch für Aluminium funktioniert.
Beide Seiten werden verlieren
Die Besonderheiten unserer Industrie und der Widerstand gegen Zollkontingente wird nicht berücksichtigt. Die Ersetzung der Section-232-Zölle durch eine weitere handelsverzerrende Maßnahme ist für die Aluminiumindustrie und ihre nachgelagerten Kunden auf beiden Seiten des Atlantiks eine Situation, bei der beide Seiten verlieren. Das Quotensystem wird nur ein zweistufiges Preissystem und zusätzliche Unvorhersehbarkeit schaffen. Die Metallhändler werden dies zu ihrem Vorteil nutzen, um die Aluminiumpreise auf Kosten der Aluminiumproduzenten und -hersteller zu manipulieren. Wir sind auch sehr enttäuscht, dass die Quoten auf historischen Mengen aus den Jahren 2018-2019 basieren und nicht auf einem zukunftssicheren Quotensystem, das die wachsende Nachfrage nach Aluminium berücksichtigt", kommentiert Gerd Götz, Generaldirektor von European Aluminium.
Keine Bedrohung für die nationale Sicherheit
European Aluminium und sein US-amerikanisches Pendant The Aluminum Association haben die Aufhebung der ungerechtfertigten Section 232-Zölle auf EU-Importe seit ihrer Einführung im Jahr 2018 gefordert und einen konkreten Vorschlag zur Wiederherstellung der Handelsbeziehungen zwischen den beiden Märkten vorgelegt. Europa war schon immer ein wichtiger Verbündeter der USA, und die europäischen Aluminiumexporte in die USA haben nie eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA dargestellt. Im Gegenteil, die Wertschöpfungsketten von Aluminium in den USA und in Europa sind eng miteinander verflochten, und mehr als 15 multinationale Unternehmen sind in beiden Gebieten tätig.
Votum für Nachhaltige Metalle
European Aluminium begrüßt die Entscheidung, ein globales Abkommen über nachhaltigen Stahl und Aluminium zu entwickeln, um die weltweiten Kohlenstoffemissionen zu reduzieren. Auch sollte weiter gegen die subventionierten chinesischen Überkapazitäten vorgegangen werden, die die europäische Produktion untergraben und die globalen Märkte verzerren. Der Verband ist der Ansicht, dass das Übereinkommen dazu beitragen könnte, Anreize für die Produktion von nachhaltigem Aluminium auf globaler Ebene zu schaffen, und freut sich darauf, einen positiven Beitrag zu diesem Übereinkommen zu leisten. Die zweijährige Verhandlungszeit über das Abkommen sollte jedoch auch genutzt werden, um die ungerechtfertigten Zölle nach Abschnitt 232 und das Quotensystem dauerhaft abzuschaffen. Die europäische Aluminiumindustrie befürchtet, dass die Akzeptanz von Zollkontingenten durch die EU zu einer Normalisierung der Anwendung solcher Kontingente führt, die den freien und fairen Aluminiumhandel weiterhin benachteiligen.