RUSAL darf Aluminium-Rheinfelden-Gruppe übernehmen

Das Bundeswirtschaftsministerium sieht keinen Anlass für tiefergehendes Prüfverfahren. Damit wurde zwei Monate nach der Unterzeichnung der Kaufverträge die letzte Hürde für eine Übernahme beseitigt. Das Bundeskartellamt hatte dem Deal bereits zugestimmt.

Die Produktion kann weiterlaufen: Das positive Signal für die Übernahme sichert Arbeitsplätze

Nach dem Bundeskartellamt hat nun auch das Bundeswirtschaftsministerium den Weg für die Übernahme der insolventen Aluminium-Rheinfelden-Gruppe durch den Aluminiumkonzern RUSAL freigemacht. Bis zum 8. April hatte das Ministerium Zeit gehabt, um die Investitionsentscheidung nach dem Außenwirtschaftsgesetz genauer zu untersuchen und ein tiefergehendes Prüfverfahren einzuleiten. Das Ministerium sah von einem solchen Verfahren jedoch ab, sodass die Übernahme acht Wochen nach Vertragsunterzeichung zwischen RUSAL, der Sanierungsgeschäftsführung der Gesellschaften und Sachwalter Dr. Holger Leichtle von der Kanzlei Görg auch formal Rechtskraft erlangt.

Beide Unternehmen profitieren

Roman Andryushin, Vertriebs- und Marketingdirektor bei RUSAL, sagte dazu: „Wir freuen uns sehr, dass die Übernahme von Aluminium Rheinfelden von den zuständigen Behörden genehmigt wurde. Dies sichert die Zukunft aller drei Geschäftsbereiche der Aluminium Rheinfelden und wird es dem Unternehmen ermöglichen, das Angebot im Sinne seiner Kunden entlang der gesamten Wertschöpfungskette unter dem Einsatz modernster Technologien auszubauen. Von der Kombination der Kundenbeziehungen von Aluminium Rheinfelden mit der globalen Größe von RUSAL werden beide Unternehmen profitieren und ich bin überzeugt, dass dadurch Wert für alle Stakeholder geschaffen wird."

Arbeitsplätze bleiben erhalten

Die Alu-Rheinfelden-Gruppe bleibt mit dem Deal vollständig erhalten, inklusive von rund 50 Arbeitsplätzen, die noch während des laufenden Eigenverwaltungsverfahrens von der Vorgänger-Geschäftsführung abgebaut worden waren. Insgesamt sind damit rund 250 Arbeitsplätze sowie der Standort Rheinfelden gerettet.

Wochen der Unsicherheit

Sachwalter Holger Leichtle kommentiert: „Mit der Entscheidung des Bundeswirtschaftsministeriums, kein vertieftes Prüfverfahren einzuleiten, können wir die Wochen der Unsicherheit für Gläubiger und Mitarbeiter nun endgültig abschließen. Das freut uns sehr. Ich bedanke mich bei allen, die diese erfolgreiche Übernahme möglich gemacht haben. Die Alu Rheinfelden kann nun mit Mut und Zuversicht in die Zukunft blicken und die Turbulenzen der vergangenen Monate hinter sich lassen.“
Sanierungsgeschäftsführer Detlef Specovius von Schultze & Braun ergänzt: „Wir erzielen unter schwierigen Rahmenbedingungen ein gutes Ergebnis für die Gläubiger und können gleichzeitig das gesamte Unternehmen vollständig erhalten. Das Engagement hat sich also gelohnt. Der Bieterwettstreit der vergangenen Tage hat zudem noch einmal eindrucksvoll bewiesen, dass die Alu Rheinfelden ihren Platz im Markt, insbesondere als Zulieferer der Automobilindustrie, verdient hat und ich wünsche dem neuen Eigentümer sowie den Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern viel geschäftlichen Erfolg in der Zukunft.“