Porsche und Hydro wollen nachhaltiger werden

Die Porsche AG und Norsk Hydro ASA wollen den CO2-Fußabdruck der Porsche-Automodelle durch den Einsatz von kohlenstoffarmem Aluminium reduzieren.

Nach der Vertragsunterzeichnung: Hilde Merete Aasheim (l.), Hydro, und Barbara Frenkel, Porsche. Foto: Marcus Valeur/Porsche

Darüber hinaus werden die beiden Unternehmen gemeinsam ein innovatives Wertschöpfungskettenkonzept für Batteriematerialien und -recycling entwickeln. Der Luxus-Sportwagenhersteller und das norwegische Industrieunternehmen haben dazu in Oslo eine Vereinbarung unterzeichnet. Sie soll die Nachhaltigkeitsstrategien beider Unternehmen stärken.

Von der Mine zum Sportwagen

Hydro wird Porsche und mehrere Zulieferer von Porsche mit seinem kohlenstoffarmen Aluminium beliefern, das einen der niedrigsten CO2-Fußabdrücke auf dem Markt hat und die Emissionen von der Mine bis zum Metall abdeckt. Bis 2025 wird Hydro Porsche in die Lage versetzen, den CO2-Fußabdruck des Aluminiums in zukünftigen Fahrzeugprojekten auf etwa 3,5 Kilogramm CO2 pro Kilogramm Aluminium zu reduzieren.
"Porsche strebt für das Jahr 2030 eine klimaneutrale Wertschöpfungskette unserer Fahrzeuge an. Aluminium und Materialien für die Batterieproduktion spielen eine Schlüsselrolle in unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Mit dem Aluminium von Hydro wollen wir die CO2-Emissionen dieses wichtigen Werkstoffs deutlich reduzieren", sagt Barbara Frenkel, Vorstand für Beschaffung der Porsche AG.

Aluminium ist ein Wegbereiter

"Um die globale Erwärmung zu reduzieren, müssen wir die Energiesysteme dekarbonisieren, kreislauforientiert produzieren und bereits genutzte Ressourcen recyceln. Aluminium ist ein wichtiger Wegbereiter für den grünen Wandel, aber die Lieferketten müssen emissionsfrei werden. Die Industrie muss sich zusammenschließen, um dies zu erreichen, und wir freuen uns, dass wir mit einem Pionier wie Porsche an unserer gemeinsamen Aufgabe arbeiten können, ein nahezu kohlenstofffreies Auto zu entwickeln", sagt Hilde Merete Aasheim, Präsidentin und CEO von Hydro.

Porsche Taycan mit 30 Prozent Aluminium

Aufgrund seiner Eigenschaften hat der Anteil von Aluminium in Porsche-Fahrzeugen stetig zugenommen und ist eines der Schlüsselelemente bei der Umwandlung eines Elektrofahrzeugs in einen Sportwagen. Schon heute macht Aluminium rund 30 Prozent des Gesamtgewichts des Porsche Taycan aus, dem ersten vollelektrischen Sportwagen der Marke. Im Rahmen der ehrgeizigen Dekarbonisierungspläne beider Unternehmen will Hydro Porsche und die Zulieferer von Porsche mit Aluminium beliefern, das im Jahr 2030 CO2-neutral sein soll. Hydro wird dies durch den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien in der Aluminiumproduktion und durch das Recycling von Post-Consumer-Schrott erreichen, um die Kreislauffähigkeit zu erhöhen und den ökologischen Fußabdruck des produzierten Aluminiums zu verringern.

Roadmap für Batterietechnik

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Vereinbarung zwischen den beiden Unternehmen ist der Nachweis eines Konzepts für den Aufbau einer nachhaltigen Batterie-Wertschöpfungskette in Europa. Porsche und Hydro werden bei der Entwicklung einer Roadmap für das Recycling von Batteriematerialien in Europa zusammenarbeiten. Eines der Schlüsselelemente dieses Projekts wird sein, zu untersuchen, wie effiziente Kreislauflösungen für die EV-Batterien von Porsche aufgebaut werden können.

"Der Zugang zu nachhaltig gewonnenen Rohstoffen ist eine zentrale Herausforderung für die Automobilindustrie. Hydro verfügt über umfangreiche Erfahrungen im Recycling von Batterierohstoffen. Bei Porsche haben wir uns klar dazu verpflichtet, den Einsatz von recycelten Materialien in unseren Fahrzeugen zu erhöhen. Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft ist etwas, das wir mit Hydro teilen. Wir wollen unsere Lieferkette langfristig absichern und erwarten daher von unserem Recycling-Projekt mit Hydro wertvolle Impulse", sagt Frenkel.

Kreislaufwirtschaft und Lieferketten müssen funktionieren

Die europäische Lieferkette für Materialien, die für die Batterieproduktion unerlässlich sind, befindet sich noch in einem frühen Stadium. Es wird erwartet, dass das Recycling eine entscheidende Rolle bei der Deckung der steigenden Nachfrage nach Autobatterien in der Zukunft spielen wird. Um erfolgreich zu sein, sind Kooperationen zwischen den traditionellen Industrien erforderlich. Porsche und Hydro sind entschlossen, die Möglichkeiten für gemeinsame Beiträge auf diesem Gebiet zu prüfen. Beide Unternehmen erwarten die ersten machbaren Ergebnisse des gemeinsamen Batterierecyclings im Jahr 2025.