Mailänder Designwoche: Hydro fördert Recycling und lokale Produktion

Hydro präsentiert das „R100-Projekt“ auf der Mailänder Designwoche 2025. Das Projekt erweckt fünf bahnbrechende Designs zum Leben – von lokal gewonnenem Altmaterial bis hin zu fertigen Designobjekten – und das alles innerhalb eines selbst auferlegten Radius von 100 Kilometern.

Stefan Diez, BOSS-Wertstofftonnen Foto: Einar Aslaksen

Nach der Einführung des weltweit ersten Aluminiums aus 100 Prozent Altmaterial, Hydro CIRCAL 100R, im Jahr 2024, richtet Hydro seinen Fokus nun auf den Transport. Durch die Zusammenarbeit mit sehr kleinen Produktionsclustern in den Niederlanden und Belgien werden die Transportemissionen der diesjährigen Designobjekte im Vergleich zum Vorjahr um 90 Prozent reduziert.

Netto-Null lautet das Ziel

Das zweite Kapitel der Mailänder Serie von Hydro beleuchtet weiterhin die laufenden Bemühungen des Unternehmens, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, und untersucht dabei jede Stufe des Aluminiumherstellungsprozesses, um dieses Ziel zu erreichen. „Wir haben uns für die Mailänder Designwoche entschieden, weil hier branchenübergreifend die bahnbrechendsten Entwicklungen in den Bereichen Materialien und Design präsentiert werden. Sie ist ein passender Rahmen, um Hydros Kompetenzen in Design, Fertigung und emissionsarmem Aluminium zu präsentieren“, so Eivind Kallevik, Präsident und CEO von Hydro. Die diesjährige Ausstellung zur Untersuchung des Transport-Fußabdrucks ist eine logische Fortsetzung des Projekts 2024. Die Einführung von Hydro CIRCAL 100R mit einem CO2-Fußabdruck von unter 0,5 Kilo CO2e pro Kilo Aluminium war ein wichtiger Meilenstein für Hydro. „Wenn ein Material mit einem sehr geringen CO2-Fußabdruck als Ausgangspunkt dient, setzt dies den Standard für alles, was wir tun“, so Kallevik.

Weltklasse-Designer ohne Grenzen

Die Designer von R100, Sabine Marcelis, Keiji Takeuchi, Cecilie Manz, Daniel Rybakken und Stefan Diez, waren sich bei der Entwicklung des Projekts des 100-Kilometer-Produktionsradius nicht bewusst. Hydro gewährte den Designern völlige Freiheit – ohne Einschränkungen hinsichtlich der Größe der Strangpresse, der Produktgröße oder der Produkttypologie. So konnte sichergestellt werden, dass das Projekt einen realen Anwendungsfall widerspiegelt und Kunden Zugriff auf alle Angebote von Hydro erhalten – von der Designunterstützung bis hin zu den Produktionsprozessen. Die Idee, das gesamte Projekt in einem sehr kleinen Produktionscluster zu realisieren, bestand darin, die transportbedingten CO2-Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig die Lieferzeiten zu verkürzen und die Effizienz zu steigern. „Kurz nach dem Start des 100R-Projekts im letzten Jahr begann diese Idee Gestalt anzunehmen. Könnte es möglich sein, alle Prozesse – von der Schrottsammlung über das Gießen und Extrudieren bis zum Bearbeiten und Eloxieren – auf so kleinem Raum abzuwickeln und fünf mutige neue Designs aus 100 Prozent recyceltem Aluminium zu schaffen?“, sagt Asle Forsbak, Marketing- und Kommunikationsdirektor bei Hydro Extrusions. Die fünf Designer wurden aufgrund ihres individuellen Designausdrucks und ihrer sich ergänzenden Methoden ausgewählt. Das Ergebnis ist eine einzigartige Kollektion von Monomaterial-Aluminiumprodukten, die von Wohn-Accessoires bis hin zu Stühlen und Möbelkomponenten reicht. Alle Produkte bestehen aus recyceltem Hydro CIRCAL 100R-Aluminium. Das Projekt startete offiziell im November 2024 mit der Gewinnung von 52 Tonnen lokal gewonnenem Aluminiumschrott aus abgerissenen Gewächshäusern und stillgelegten Lichtmasten in den Niederlanden, an denen verschiedene Wasserkraftwerke in den Benelux-Ländern beteiligt waren. „Das ist Urban Mining in der Praxis. Durch die Zusammenarbeit mit kleinen Fertigungsclustern können wir deutlich machen, was wir unter radikaler Transparenz verstehen. Wir geben die Transportwege und CO2-Daten dieses Projekts bekannt, um zu zeigen, welchen Einfluss der Transport auf den CO2-Fußabdruck eines Produkts hat“, so Forsbak.