Institut für Solartechnik (SPF), Rapperswil, Schweiz, erhält Technologietransfer-Innovationspreis der Stiftung FUTUR

Die Stiftung zur Förderung und Unterstützung technologieorientierter Unternehmungen Rapperswil (kurz: Stiftung FUTUR) hat am 20. August 2020 zwei Forschungsprojekte der HSR Hochschule für Technik, Rapperswil, mit einem Innovationspreis ausgezeichnet. Den mit 10.000 Schweizer Franken dotierten Hauptpreis gewann das Institut für Solartechnik (SPF) für das Projekt «Aluminium als erneuerbarer Wärme- und Stromspeicher für Gebäude».

Preisträger Prof. Dr. Andreas Häberle (links) und Stiftungsratspräsident Dr. h.c. Schmidheiny (rechts)

Aluminium ist ein idealer Energiespeicher. Weder Kohle, noch Mineralöle oder Methan haben eine vergleichbar hohe volumetrische Energiedichte.Ein Beispiel: Aluminium kann pro Kubikmeter Volumen etwa ein Viertel mehr Energie speichern als Kohle. Über Elektrolyse-Verfahren ist es möglich, überschüssigen erneuerbaren Strom in Form von Aluminium zu speichern. Mit 500 Kilogramm Aluminium wiederum kann ein modernes Einfamilienhaus, das zusätzlich zu PV-Anlage und Wärmepumpe mit einem Aluminiumkonverter und einer Brennstoffzelle ausgerüstet ist, auch im Winter zu 100 Prozent mit erneuerbarem Strom und Wärme versorgt werden.

Prototyp in Betrieb

Das Aluminium oxidiert im Konverter zu Aluminiumhydroxid. Dabei entstehen Wärme und Wasserstoff. Letzterer wird via Brennstoffzelle in elektrische Energie umgewandelt. Dass das Verfahren funktioniert, wurde im Labor an der HSR nachgewiesen. Am SPF Institut für Solartechnik wird vom Projektteam nun ein größerer Prototyp für die Produktion von Wärme- und Strom aus Aluminium gebaut und in Betrieb genommen, um das Verfahren unter realitätsnahen Bedingungen zu testen und zur Marktreife zu bringen.

Potentieller "Gamechanger"

Preisträger Prof. Dr. Andreas Häberle, der Leiter des Instituts für Solartechnik, zeigte sich bei der Preisverleihung stolz und optimistisch: «Das könnte ein Gamechanger für die Energiestrategie 2050 der Schweiz werden.» Denn die größte Herausforderung der Energiewende sei die "Speicherung von sommerlichen Überschüssen aus Erneuerbaren Energien für den vergleichsweise höheren Bedarf im Winter". Dieses ungelöste Problem könnte durch einen Energiespeicherzyklus auf der Basis von Aluminium elegant gelöst werden. Beim "Umsetzen" des Aluminiums entsteht Aluminiumhydroxid, das wiederum als Rohstoff für die Produktion von neuem Aluminium zurück in die Herstellung von neuem Aluminium fließen kann. So würde ein geschlossener und klimafreundlicher Rohstoff- und Energiekreislauf möglich. Und das Beste: «Wir haben das Ganze durchgerechnet und es wäre nicht einmal viel teurer, als unsere heutige Energieversorgung – dabei aber viel klimafreundlicher», so Häberle.