Hydro und NKT schließen strategische Partnerschaft zur Dekarbonisierung der Strominfrastruktur

Hydro und der Stromkabelanbieter NKT sind eine strategische Partnerschaft eingegangen, um eine erstklassige, kohlenstoffarme Aluminium-Stromkabel-Wertschöpfungskette für die Entwicklung des europäischen Netzes für erneuerbare Energien zu entwickeln.

Eivind Kallevik, Executive Vice President von Hydro, unterzeichnet die neue Partnerschaft mit Will Hendrikx, COO und stellvertretender CEO bei NKT, in der NKT-Produktionsanlage in Asnaes in Dänemark. Von links: Martin Texel, Vizepräsident, Leiter Category Management Direct Materials bei NKT, Eivind Kallevik, Will Hendrikx und Hanne Simensen, Leiter Commercial in Hydro Aluminium Metal Foto: NKT

Bis zum Jahr 2030 werden Hydro und NKT im Bereich Forschung und Entwicklung sowie Produktentwicklung zusammenarbeiten, um Anwendungen für Aluminiumwalzdraht zu erforschen, die einen noch geringeren CO2-Fußabdruck bei gleichbleibender Qualität ermöglichen. Die Projekte werden sowohl im Bereich Primär- als auch Recyclingaluminium durchgeführt.

„Stromkabel spielen eine entscheidende Rolle bei der Übertragung und Verbindung erneuerbarer Energien, und im Bereich der Energieinfrastruktur besteht ein erhebliches Potenzial für eine verstärkte Verwendung von Aluminium. Unsere gemeinsame Roadmap mit NKT wird den Weg für Aluminium ebnen und dadurch den eingebetteten Kohlenstoff im europäischen Stromnetz reduzieren“, sagt Eivind Kallevik, Executive Vice President für Hydro Aluminium Metal.

Trotz des rasanten Wachstums erneuerbarer Energien könnten sich veraltete und unzureichende Stromnetze als erhebliches Hindernis für den grünen Wandel erweisen. Um das Ziel zu erreichen, die globale Erwärmung auf 1,8 Grad Celsius zu begrenzen, sind laut Untersuchungen des unabhängigen Forschungs- und Business-Intelligence-Unternehmens Rystad Energy bis 2030 schätzungsweise 3,1 Billionen US-Dollar Investitionen in die Netzinfrastruktur erforderlich.

Stromkabel aus kohlenstoffarmem Aluminium

Das fortschrittliche technologische Know-how von Hydro in Kombination mit präzisen Produktionsanlagen gewährleistet eine hohe und gleichbleibende Produktqualität und nutzt dabei die klima- und energieeffizienteste Aluminiumproduktionstechnologie der Welt. Das Hydro-Werk in Karmøy wird kohlenstoffarmen Walzdraht an NKT liefern. Künftig werden die Unternehmen bei Forschung und Entwicklung sowie Produktentwicklung zusammenarbeiten.

„Wir sind stolz darauf, diese strategische Partnerschaft mit Hydro, einem langfristigen Partner, einzugehen. Hydro verfügt über eine nachgewiesene Erfolgsbilanz bei der Lieferung von kohlenstoffarmem Aluminium und wird uns dabei helfen, die wachsende Nachfrage in unserer Branche nach Lösungen mit einem geringeren CO2-Fußabdruck zu befriedigen“, sagt Will Hendrikx, COO und stellvertretender CEO bei NKT.

Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) muss die Welt bis 2040 insgesamt über 80 Millionen Kilometer Netze hinzufügen oder erneuern, was dem gesamten bestehenden globalen Netz entspricht. Die hohe Leitfähigkeit und Flexibilität von Aluminium in Kombination mit seinem geringen Gewicht und der Tatsache, dass es erheblich kostengünstiger ist als andere Metalle, die typischerweise in Stromkabeln verwendet werden, machen Aluminium zu einer optimalen Lösung für den Ausbau des Netzes für erneuerbare Energien. Aufbauend auf mehreren erfolgreichen Pilotprojekten im Jahr 2023 wird NKT im Jahr 2024 das kohlenstoffarme Aluminium von Hydro, Hydro REDUXA 4.0, in seine Mittelspannungskabellösungen und später in einige seiner Hochspannungskabel integrieren. Diese Kabel spielen eine immer wichtigere Rolle bei der Verbindung und Übertragung erneuerbarer Energien. Dies steht im Einklang mit der Nachhaltigkeitsstrategie von NKT und trägt zu den Ambitionen des Unternehmens bei, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und seinen Kunden nachhaltigere Lösungen anzubieten.

„Obwohl Hydro in einem energieintensiven Sektor tätig ist, führt Hydro seine Branche zu nachhaltigeren Lösungen mit einem starken Schwerpunkt auf Dekarbonisierung sowie Biodiversität und sozialer Verantwortung. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Hydro in den kommenden Jahren“, sagt Hendrikx.

Optimierung der Aluminium-Wertschöpfungskette von der Mine bis zum Kabel

Hydro verfügt über die Fähigkeit, die integrierte Wertschöpfungskette zu nutzen, um kohlenstoffarme Aluminiumprodukte zu liefern, komplett mit Rückverfolgbarkeit und Transparenz bei jedem Schritt von der Mine bis zum Bauteil. Hydro macht erhebliche Fortschritte bei der Verwirklichung seiner CO2-Reduktionsziele und strebt eine Reduzierung seiner CO2-Emissionen um 30 Prozent bis 2030 an, was vor allem auf die Umstellung des Brennstoffs und die Kesselelektrifizierung in der Aluminiumoxidraffinerie Alunorte in Brasilien zurückzuführen ist.

Im Rahmen der Roadmap von Hydro bis 2030 wird das Unternehmen auch seine Ambitionen in den Bereichen Technologieentwicklung, Wachstum im Aluminiumrecycling und erneuerbare Energieerzeugung verstärken. Dies alles sind Schlüsselelemente, um die bereits branchenführenden Aluminiumlösungen von Hydro weiter in Richtung Null zu bringen und bis 2050 oder früher kohlenstofffreies, umweltfreundlicheres Aluminium mit Netto-Null-Emissionen zu entwickeln. „Mit dieser Zusammenarbeit setzen wir unsere Strategie fort, langfristige Partnerschaften mit Nachhaltigkeitsführern in Branchen einzugehen, die für den grünen Wandel von entscheidender Bedeutung sind. NKT und Hydro konzentrieren sich gemeinsam darauf, unsere Auswirkungen entlang der Wertschöpfungskette von der Mine bis zum fertigen Stromkabel zu reduzieren. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit in allen Emissionsbereichen, um völlig neue Arbeitsweisen voranzutreiben. Gemeinsam können wir das Spiel verändern“, sagt Eivind Kallevik. Im Rahmen der Partnerschaft und dem Ziel, die niedrigstmöglichen CO2-Werte in der Wertschöpfungskette von Aluminiumkabeln zu erreichen, werden Hydro und NKT auch an der Minimierung der mit Lagerung, Logistik und Transport verbundenen Emissionen sowie an Möglichkeiten für eine effiziente, geschlossene Versorgung zusammenarbeiten Ketten mit dem Ziel, das Recycling und die Verwendung von Schrott zu optimieren.