Hydro startet Bau seiner Aluminium-Recyclinganlage im spanischen Torija

Am 17. März feierte das norwegische Aluminium-Unternehmen Hydro mit einem Spatenstich in Torija den Baubeginn für die neueste Anlage seines wachsenden Recycling-Portfolios. Die 180 Millionen Euro teure Investition in eine hochmoderne Recyclinganlage nördlich der spanischen Hauptstadt ist Teil der kontinuierlichen Bemühungen von Hydro, die europäische Kreislaufwirtschaft zu stärken, indem mehr Altmetall dem Kreislauf zugeführt wird.

Spatenstich in Torija am 17. März. Von links: Ingrid Guddal, Leiterin Recycling bei Hydro Aluminium Metal; Alvaro Murillo, Bürgermeister von Torija; Patricia Franco, Wirtschaftsministerin von Kastilien-La Mancha; Präsident Emiliano García-Page von Kastilien-La Mancha; Hanne Simensen, Executive Vice President von Hydro Aluminium Metal; Nils Haugstveit, norwegischer Botschafter in Spanien; Iñigo Aranguren, Vertriebsleiter Südeuropa bei Hydro Aluminium Metal Foto: Jens Christian Boysen / Hydro

Aluminium ist ein Schlüsselmaterial für die grüne Transformation. Das Recycling benötigt nur fünf Prozent der Energie, die zur Herstellung von Primärmetall in einer Schmelzhütte benötigt wird. Trotzdem werden große Mengen Aluminiumschrott aus Europa exportiert, anstatt wieder in den Kreislauf zurückgeführt zu werden. „Aluminiumschrott ist Energie in fester Form. Wir können es uns schlicht nicht leisten, eine so wertvolle und strategische Ressource zu exportieren, da die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie durch den Mangel an erschwinglicher Energie stark beeinträchtigt ist. Die neue Anlage wird unsere Recyclingkapazität auf dem europäischen Markt stärken und sowohl Energie als auch Emissionen einsparen“, sagt Hanne Simensen, Executive Vice President von Hydro Aluminium Metal.

Kundennutzen und Arbeitsplätze schaffen und gleichzeitig zur Kreislaufwirtschaft beitragen

Das Werk Torija, strategisch günstig in der spanischen Region Kastilien-La Mancha gelegen, wird wichtige iberische Industrien beliefern, darunter den Transport- und Automobilsektor, das Baugewerbe sowie den Energiesektor. Mit einer jährlichen Produktionskapazität von 120.000 Tonnen Strangpressbarren ergänzt es das Angebot des nahegelegenen Hydro-Werks in Azuqueca und erhöht die Gesamtkapazität auf über 200.000 Tonnen an kohlenstoffarmem, recyceltem Aluminium. Hydro plant, bereits lange vor der geplanten Inbetriebnahme im Jahr 2026 65 neue Mitarbeiter einzustellen. Durch den Einsatz modernster Sortiertechnologie und Produktionsprozesse kann die neue Anlage in Torija jährlich bis zu 70.000 Tonnen Altschrott recyceln und Speziallegierungen mit dem höchsten Anteil an Altschrott im Markt herstellen. „Torija wird ein Vorzeigewerk mit umfassenden Kapazitäten für die Automobilindustrie und ideal gelegen sein, um iberische und andere europäische Kunden zu bedienen. Ebenso wichtig ist der umfassende Zugang zu lokal beschafftem Schrott. Dies wird unseren Kunden einen erheblichen Mehrwert bieten, Arbeitsplätze schaffen und zur Kreislaufwirtschaft beitragen. Das ist gut für Kastilien-La Mancha, gut für Spanien und gut für Europa“, so Simensen.

Verstärkte Kreislaufwirtschaft erfordert einen unterstützenden politischen Rahmen

Hydro äußert Bedenken hinsichtlich des Schrottexports aus Europa und der Schlupflöcher im EU-CO2-Grenzausgleichssystem (CBAM), die das Aluminiumrecycling in Europa zu beeinträchtigen drohen. „Unsere Investition in das Werk Torija unterstreicht unser starkes Engagement für die Kreislaufwirtschaft in der Aluminium-Wertschöpfungskette. Damit weitere Projekte wie dieses erfolgreich sein können, benötigen wir jedoch klare politische Rahmenbedingungen, die langfristige Sicherheit bieten und Investitionsanreize schaffen. Wir müssen die CBAM-Schrottschlupflücke schließen und zusätzlich handelspolitische Maßnahmen ergreifen, um den Export von Aluminiumschrott zu reduzieren. Ich bin überzeugt, dass die Ausrichtung politischer und regulatorischer Maßnahmen auf die Notwendigkeit einer stärkeren Kreislaufwirtschaft entscheidend für die Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit Europas ist“, so Simensen.