Es ist das 16. Sanktionspaket, das EU-Kommission Mitgliedstaaten vorgestellt hat. Vor allem Aluminium steht im Zentrum der Beschränkungen. Dazu sollen 74 weitere Schiffe der russischen Schattenflotte und 15 weitere russische Banken mit Sanktionen belegt werden. Ins Visier nimmt die Kommission auch Exporte von Spielekonsolen, weil mit ihnen Drohnen auf dem Gefechtsfeld gesteuert werden. Nicht berücksichtigt wurde ein Einfuhrverbot für russische Flüssiggas (LNG). Das Sanktionspaket soll bis zum dritten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine Ende Februar beschlossen werden. Änderungen sind noch möglich.
Die EU-Staaten deckten im vorigen Jahr etwa 6 Prozent ihres Bedarfs an rohem und verarbeitetem Aluminium mit Einfuhren aus Russland, so berichtet die F.A.Z. Dieser Anteil ist stark gesunken, 2022 lag er noch bei 19 Prozent. Das liegt vor allem daran, dass europäische Unternehmen sich um neue Lieferanten bemüht haben. Verboten ist bisher nur die Einfuhr einiger Produkte wie Folien, Kabel und Röhren. Insgesamt soll Russland im Vorjahr gut zwei Milliarden Euro mit seinen Lieferungen in die EU verdient haben. Geplant ist nun zunächst eine Begrenzung der Einfuhren, bevor ein Jahr später ein komplettes Verbot in Kraft treten soll. Allerdings dürfte der russische Konzern Rusal, so die Einschätzung von Fachleuten, keine großen Schwierigkeiten haben, seine Produkte stattdessen nach Asien umzuleiten. Aluminium ist ein gefragtes Produkt bei der Herstellung von Elektrofahrzeugen. Fachleute berichten, dass auch über die Türkei russisches Aluminium nach Europa gelangt.