Alunorf baut dritten Recyclingofen

Recycling ist das Zukunftsthema Nummer Eins in der Aluminiumindustrie, denn je mehr Kreislaufmaterial eingesetzt wird, desto energieeffizienter und CO2-ärmer ist das Produkt. Die Aluminium Norf GmbH („Alunorf“) geht als größtes Aluminiumschmelz- und Walzwerk der Welt einen großen Schritt voran und erweitert ihr Recyclingcenter um einen dritten Recyclingofen.

Foto: Alunorf - Michael Hilgers

„Mit der Investition in den neuen Recyclingofen haben unsere Inhaber Speira und Novelis ein wichtiges Signal für die langfristige Zukunftsfähigkeit der Alunorf gesetzt. Das bestärkt uns auf unserem Weg in Richtung einer nachhaltigen Aluminiumproduktion hier am Standort“, sagt Oliver Hommel, kaufmännischer Geschäftsführer der Alunorf. Rund 18 Millionen Euro wird der neue Ofen kosten, Mitte 2023 soll er in Betrieb gehen. Dann können im Norfer Werk insgesamt 150.000 Tonnen lackierte Produktionsschrotte pro Jahr eingeschmolzen und für neue Walzbarren eingesetzt werden.

„In der Verantwortung, Aluminium so ressourcenschonend wie möglich herzustellen“

Aluminium ist mit nur geringen Verlusten unendlich wiederverwertbar. Dabei wird beim Einsatz von Recyclingmaterial 95 Prozent weniger Energie gegenüber neu gewonnenem Aluminium (Primäraluminium) benötigt. Diese Eigenschaften machen Aluminium für die Kreislaufwirtschaft so attraktiv wie kaum ein anderes Material. In Deutschland werden bereits über 90 Prozent der Aluminiumverpackungen wiederverwertet.

Alunorf spielt in diesem Kreislauf eine wichtige Rolle: Jede zweite Getränkedose in Europa stammt aus Vormaterial, das in Norf gegossen und gewalzt wurde. Das Norfer Aluminium ist aber auch Grundstoff für weitere Produkte – wie etwa leichte Karosserieteile und Batteriefolien oder Bestandteile von Windrädern und Photovoltaikanlagen, die für die Mobilitäts- und Energiewende unverzichtbar sind.

„Als einer der weltweit größten Produzenten für Aluminiumband sehen wir uns in der Verantwortung, voranzugehen und Aluminium so ressourcenschonend wie möglich zu produzieren“, sagt Michael Wälchli, technischer Geschäftsführer der Alunorf.

„Recycling ist einer unserer stärksten Hebel für CO2-Reduktion“

„Recycling ist einer der stärksten Hebel für mehr Nachhaltigkeit. Je mehr Recyclingmaterial wir einsetzen, desto umweltschonender ist unser Produkt. Über 90 Prozent der CO2-Bilanz der Alunorf hängt dabei von der Zusammensetzung der zugekauften Metalle ab, die bei der Alunorf gewalzt werden. Wo wir den Metalleinsatz selbst beeinflussen können, arbeiten wir mit Hochdruck daran, das Recycling auszubauen“, so Michael Wälchli weiter.

Der dritte Recyclingofen ist hierfür ein wichtiger Schritt. Durch ihn können rund 50 Prozent mehr Produktionsschrotte eingeschmolzen und dem Gießprozess zugeführt werden. Auf die gesamte Wertschöpfungskette hin betrachtet können dadurch bis zu 415.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.

Aber auch Investitionen wie das intelligente Logistik- und Chargiersystem „BIS“ (Batch Intelligence System), das aktuell in Norf errichtet und vom Bundesumweltministerium gefördert wird, tragen wesentlich dazu bei, mehr Recyclingmaterial einzusetzen.

CO2-Fußabdruck als Kernziel in der Unternehmensstrategie verankert

Die Investitionen in das Recycling sind nur ein Teil der Maßnahmen zur CO2-Reduktion. So hat die Alunorf eine eigene Abteilung für das Thema „Ökologischer Fußabdruck“ geschaffen, die unter anderem neue Wege in der Energieversorgung prüft und – im Schulterschluss mit Ofenbauern, Hochschulen und Forschungsinstituten – Alternativen zu Gas als Energiequelle für Öfen ausarbeitet.

„Wir werden unseren CO2-Fußabdruck weiter spürbar senken – und haben dies auch als Kernziel in unserer Unternehmensstrategie verankert. Bis 2026 wollen wir gegenüber 2015 bis zu 30 Prozent weniger CO2 ausstoßen “, so Michael Wälchli.