„Bisher“, so der AIUIF-Vorstandsvorsitzende Walter Lonsinger, „steht vorwiegend die Nutzungsphase von Gebäuden im Vordergrund. Die Betrachtung von Nachhaltigkeit und Klimawirksamkeit über den gesamten Lebenszyklus wird noch zu wenig beachtet, obwohl der Bausektor mit seinen vor- und nachgelagerten Prozessen einen Anteil von rund acht Prozent an den nationalen Treibhausgas-Emissionen hat“.
60 Unterzeichner zeigen Flagge
Der Aufruf „Den ganzen Lebenszyklus beim Bauen in den Blick nehmen - eine Schlüsselfrage für den Klimaschutz“ zählt mehr 60 Unterzeichner und wurde von der Deutschen Umwelthilfe organisiert. Mit dem Aufruf fordert das Bündnis, die öffentliche Förderung von Gebäuden stärker am gesamten Lebenszyklus des Gebäudes auszurichten. Das Bündnis macht darauf aufmerksam, dass ein typischer Neubau die Hälfte seines Energieverbrauchs und seiner CO2-Emissionen bereits vor der ersten Nutzung verursacht. Für die Umsetzung ambitionierter Klimaziele und vor allem im Hinblick auf die bis 2050 angestrebte Klimaneutralität muss dringend der gesamte Lebenszyklus von Gebäuden in den Blick genommen werden: „Es gibt im Bausektor ein großes Potenzial für den Schutz von Ressourcen und Klima,“ erklärte Walter Lonsinger, „der AIUIF sorgt derzeit dafür, dass bereits mehr als ein Drittel der im Baubereich anfallenden Aluminiumschrotte einem produktbezogenen Wertstoffkreislauf zugeführt werden.
Nachhaltiges Bauen breiter aufstellen
Die Unterzeichner des Aufrufs weisen darauf hin, dass etablierte Verfahren die Maßstäbe für eine am Lebenszyklus von Gebäuden orientierte Bewertung setzen. Die Bundesregierung müsse mit der zum Jahresbeginn gestarteten „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ nachhaltiges Bauen in die Breite tragen. Auch muss das Gebäude-Energie-Gesetz so überarbeitet werden, dass es Anforderungen an Gebäude formuliert, die sich auf die Umweltwirkungen über den gesamten Lebenszyklus beziehen. Nur so können die enormen Einsparpotenziale beim Bauen und Entsorgen zielgerecht angegangen werden.
Download-Link zum „gemeinsamen Aufruf“: