Am 22. September 1970 wurde der Baubeginn für die Aluminiumhütte und das Walzwerk der Reynolds Metal Company gefeiert. Nach drei Jahren Bauzeit nahm das Werk die Arbeit auf. Das US-amerikanische Unternehmen, damals der weltweit drittgrößte Aluminiumproduzent, errichtete damit einen Standort in einer boomenden Region. Gleichzeitig gingen in Stade ein großes Kraftwerk und eine Tonerdefabrik in Betrieb. Das sicherte die Versorgung mit Strom und Aluminiumoxid, den wichtigsten Rohstoffen für die Aluminiumherstellung. Hinzu kam die gute Infrastruktur in Hamburg mit dem gerade fertiggestellten Elbtunnel.
Stolz auf das Aluminiumwerk
Heute betreibt die Trimet Aluminium SE die Aluminiumhütte, die jährlich rund 135.000 Tonnen Aluminium produziert. Der größte Teil davon versorgt das von Norsk Hydro betriebene Walzwerk mit angeschlossener Gießerei, wo das Leichtmetall weiterverarbeitet und für die industrielle Fertigung aufbereitet wird. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Unternehmen sind stolz auf ihr Aluminiumwerk. „Die gemeinsame Geschichte ist eine starke Basis, die wir auch im Arbeitsalltag spüren. Zusammen sorgen wir dafür, diesen Standort zukunftsfähig zu machen“, sagt Hydro-Werkleiter Jan Peterlic.
Das "Wir-Gefühl" prägt bis heute
In der Belegschaft der Trimet ist noch immer die Aufbauarbeit nach der zwischenzeitlichen Stilllegung der Aluminiumhütte lebendig. „Viele Kolleginnen und Kollegen haben vor 13 Jahren mit eigenen Händen die kalten Öfen wieder instand gesetzt und hochgefahren. Da entstand ein besonderes 'Wir-Gefühl', das prägt uns bis heute“, sagt Trimet-Werksleiter Dr. Jörg Prepeneit. Nachdem der Standort bereits in der 1970er-Jahren durch die Ölkrise in Schwierigkeiten gekommen und von neuen Gesellschaftern übernommen worden war, geriet zu Anfang des Jahrtausends insbesondere die Aluminiumhütte in die Krise. Steigende Strompreise machten die energieintensive Aluminiumproduktion im internationalen Vergleich immer weniger rentabel. 2005 legten die damaligen Eigner die Hütte still, mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verloren ihre Arbeit. Ende 2006 übernahm das Essener Familienunternehmen Trimet die Aluminiumhütte, holte die Belegschaft zurück und nahm die Elektrolyseöfen wieder in Betrieb.
Zeichen für den Umweltschutz
Seitdem investieren die Betreiber kontinuierlich in die technische Modernisierung der Produktionsanlagen und ihre Ausrichtung auf Ressorcenschonung und Klimaschutz. So baute Hydro 2008 in der Gießerei einen zusätzlichen Recycling-Schmelzofen. Aus Getränkedosen, Nummernschildern, Produktionsresten und anderen Produkten werden hier jährlich bis zu 50.000 Tonnen Recyclingaluminium hergestellt. Die Aluminiumhütte unterstützt den Umbau der Energieversorgung auf erneuerbare Energien. In einem Pilotprojekt testet Trimet derzeit ein Verfahren, bei dem die Elekrolyseöfen sich an schwankende Strommengen aus Wind- und Sonnenkraftanlagen anpassen. Die drei Windkraftanlagen auf dem Gelände des Aluminiumwerks sind deshalb auch ein Zeichen, dass in Hamburg-Altenwerder die Zukunft des Industriestandorts mitgestaltet wird.
Zwei Titane in der Branche
Als innovatives, mittelständisches Familienunternehmen entwickelt, produziert, recycelt, gießt und vertreibt TRIMET an acht Produktionsstandorten moderne Leichtmetallprodukte aus Aluminium. Mehr als 2.300 eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie fast 1.000 Beschäftigte im Joint Venture BOHAI TRIMET Automotive Holding GmbH sorgen gemeinsam mit unseren Kunden dafür, dass Autos sparsamer, Flugzeuge leichter, Windräder und Stromanlagen effizienter, Bauwerke moderner und Verpackungen ökologischer werden.
Hydro ist ein alle Aluminiumbereiche umfassendes Unternehmen mit 35.000 Mitarbeitern in 40 Ländern. Mit mehr als 110 Jahren Erfahrung in den Bereichen erneuerbare Energien, Technologie und Innovation ist Hydro in der gesamten Wertschöpfungskette für Aluminium tätig, von Bauxit, Aluminiumoxid und Energie über Primäraluminium bis hin zu Walz- und Extrusionsprodukten und Recycling. In Deutschland ist Hydro das größte Aluminiumunternehmen, aktiv vor allem mit Recycling, Walz- und Presswerken.