Antidumpingzölle auf chinesische Flachwalzprodukte beschlossen

Der europäische Branchenverband European Aluminium (eaa) begrüßt die Absicht der Europäischen Kommission, vorläufige Antidumpingzölle auf bestimmte Flachwalzprodukte mit Ursprung in China einzuführen. Die Zollsätze liegen zwischen 19,6 und 47,3 Prozent. Sie resultieren aus einer Antidumpinguntersuchung, die am 14. August 2020 aufgrund einer Beschwerde von European Aluminium eingeleitet wurde. Die Ankündigung ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Chinas unfaire Handelspraktiken.

Chinas unfaire Handelspraktiken werden jetzt mit Sonderzöllen abgewehrt. Foto: Fotolia

„Importe aus China treiben europäische Aluminiumhersteller in den Ruin und halten sie davon ab, in Innovationen zu investieren, die die Dekarbonisierung und das Recycling vorantreiben können. Wir sind dankbar, dass die Kommission die notwendigen Schritte unternimmt, um unsere Industrie vor unfairem Wettbewerb zu schützen“, sagt Gerd Götz, Generaldirektor von European Aluminium.

Zwölf Prozent Marktanteil

Die Einfuhren von flachgewalztem Aluminium in die EU - sofern sie in den Anwendungsbereich der Untersuchung fallen - sind von 171.000 Tonnen im Jahr 2016 auf rund 330.000 Tonnen im vergangenen Jahr gestiegen. Im Jahr 2020 erreichte der Marktanteil dieser Importe aus China mehr als zwölf Prozent und verdoppelte sich im Vergleich zum Wert vor fünf Jahren.

Es wird erwartet, dass die vorläufigen Zölle auf bestimmte Aluminium-Flachwalzprodukte bis zum 15. April eingeführt werden. In der Zwischenzeit wird die Untersuchung der Europäischen Kommission fortgesetzt und voraussichtlich im Oktober 2021 abgeschlossen sein. Zu diesem Zeitpunkt werden die Zölle wahrscheinlich als endgültig bestätigt werden. Nach der Bestätigung, gelten sie in der Regel für fünf Jahre. Im vergangenen Oktober hat die EU bereits vorläufige Zölle zwischen 21,2 und 32,1 Prozent auf Aluminium-Strangpressprofile mit Ursprung in China eingeführt.

Andere Länder greifen auch Antidumpingzöllen

Aluminiumhalbzeuge aus China sind auch in anderen wichtigen Märkten wie den USA, Kanada, Indien, Südkorea, Australien und Vietnam mit Antidumpingzöllen belegt. „Aluminium-Strangpressprofile und Flachwalzprodukte sind die wichtigsten Aluminiumprodukte in Europa. Die Entscheidung der Kommission, Antidumpingzölle auf chinesische Aluminium-Strangpressprofile und bestimmte Flachwalzprodukte einzuführen, beweist, dass die EU-Hersteller durch Chinas unfaire Handelspraktiken wirklich geschädigt wurden. Während Antidumpingzölle kurzfristig eine gewisse Entlastung bringen können, brauchen wir auch eine langfristige globale Lösung, um die subventionierten chinesischen Überkapazitäten anzugehen“, kommentiert Götz.